Gewürz-Festival und Heilige Kühe – IHK
Gewürz-Festival und Heilige Kühe
Curry und Masala, Sari und Bindi. Sanskrit und Kühe: Düfte. Farben. Kleidung und Religion entführen uns dieses Mal ins Reich der Maharadschas. .‚Namaste“. was so viel (und mehr) wie Guten Tag, Herzlich Willkommen und Kommen Sie herein heißt. lautet der Name des neuen indischen Restaurants in Krefeld. Dieser Name istfiir die charismatische Inhaberin Lokini Rameskumar
Programm: Im edel schimmernden Sari und mit kunstvollem Bindi auf der Stirn empfängt sie ihre Gäste su herzlich, wie es in ihrer Heimat Sitte ist.
Auch die Angestellten der 28-Jähtigen tragen Landeskluft – in diesem Fall aber den mit weniger Aufwand anzuziehenden Salwar Kameez – eine lebte sogar schon ein halbes Jahr in Indien. Für die wahre Authentizität sorgt jedoch Lokinis Vater in der Küche.
Thillaiampalam Balasubraman- Er kam vor 10 Jahren nach Deutschland und kochte sieben Jahre lang in den gleichen Räumlichkeiten gegenüber der Dionysiuskirche, im „La Trattoria da Franco“. Italienische Restaurants, so dann Lokinis Überlegung, gibt es wie Sand am Mittelmeer. Da lag es fiir die Bäckerei-Verkäuferin, die diesen Beruf bis vor kurzem übrigens noch parallel zum Restaurant ausübte, nahe, die aromatischen Speisen ihres Heimatlandes anzubieten. Schon nach wenigen Monaten hat sich diese Entscheidung ausgezahlt, insbesondere auf Vegetarier übt das Namaste eine große Anziehungskraft aus.
Vielfältige Düfte
Was dem traditionellem Holi Festival die Farben, sind dern Essen die Düfte. Bieten doch die reichhaltigen Aromen der indischen Küche eine große Vielfalt im Geschmack. Indisch heillt dabei nicht zwangsläufig scharf.
Für europäische Zungen ist vielmehr die große Bandbreite an Spezereien ungewohnt. „Wir haben uns in der Schärfe dem deutschen Geschmack angepasst“, gesteht Lokini Rameskumar dann doch ein, was dem Genuss aber keinen Abbruch tut. Um einen Eindruck von der Küche zu gewinnen, wählten wir einen Abend, an dem die Inder — genauer gesagt kommt die Familie aus Sri Lanka – ihr Büfett (14,50 Euro] anbieten. Vorweg gab es die typischen kleinen Häppchen, die in Kichererbsenteig ausgebacken werden: Blumenkohl (a 1a carte 3,80 Euro), Auberginen (3,80) und Hähnchen (6,50).
Fest für Vegetarier
Highlight sind aber die Hauptgerichte, die mit Reis Biryani (angereichert mit Gemüse, Rosinen und Nüssen) oder Brot gereicht werden. Ein sarntenes Curry reiht sich an gewürztes Huhn, gebackener Fisch an mildere Gemüsevariationen. So fehlt weder das Lamm Vindaluo 112,50), das zart und gekonnt scharf ist noch das Tandoori-iChicken 18,90). das mariniert an der Keule im Speziellen [eben Tandoori] Ofen gegrillt wird, Riskant aber gelungen die Fisch-Offerte: Lachs mit kräftiger Masala-Paste – ein rosa-orangenes Farbenspiel. Schmackhaft. wobei aus religiösen Gründen ungewöhnlich. ist auch das Rind Korma (11,90), das mit Nüssen, Erbsen und Champignons in Kokosnuss-Curry-Sauce zubereitet wird. Eine weitere Heilige Kuh wird dem europäischen Geschmack geopfert: Die Riesengamelen warten fast ungewürzt auf den Verzehr. Uns Fleischliebhabern schmeckten auch die vegetarischen Variationen außerordentlich gut: Spinat mit Linsen und Kartoffel Kurma. Fleisch- und zweifellos lecker!
Authentisch
Süßer Abschluss des Gewürz-Festivals waren Obst-salat, Mango Malai, Keserie und Kheer (jeweils 3,80) – Joghurtspeise, angereicherter Grieß und süße Graupen kamen mit reichlich Kardamom wirklich typisch indisch, aber deshalb auch nicht jedermanns Geschmack treffend, daher. Die offenen Weine (je 4 Euro) waren ordentlich, im Keller liegen vorwiegend italienische Weine Zu empfehlen sind aber auch die indischen Getränke: Kingfisher Bier und Mango Lassi. Schließt man im Namaste von Zeit zu Zeit die Augen, genießt die Aromen und lässt die Bollywood-Musik auf sich wirken, fühlt man sich tatsächlich auf den Subkontinent versetzt. So verwundert es nicht, das Lokini Rameskumar am Ende philosophiert: „Unsere Gäste sollen sich wohl fühlen…
und 90 Prozent meinen ihr Auf Wiedersehen wörtlich.“ Namaste“
von Narnstel J. Beenen
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